Ein besonders kurioser Fall von Amtsanmaßung hat sich am Mittwoch in Seligenstadt ereignet. Zwei junge Männer, die sich als Polizisten ausgaben, gerieten bei einer vorgetäuschten Verkehrskontrolle ausgerechnet an eine echte Polizeibeamtin. Ihr Täuschungsmanöver flog auf und endete mit ihrer vorläufigen Festnahme.
Nach Angaben der Polizei war die Beamtin in ihrem privaten Fahrzeug unterwegs, als hinter ihr ein grauer Opel Astra mit aufgesetztem Blaulicht auftauchte und ihr signalisierte, anzuhalten. Aus dem zivilen Fahrzeug stiegen zwei Männer im Alter von 20 und 22 Jahren, die sich als Kriminalbeamte auf Zivilstreife ausgaben. Sie konfrontierten die Frau mit einem angeblichen Verkehrsverstoß.
Der erfahrenen Polizistin kamen jedoch schnell Zweifel an der Echtheit ihrer vermeintlichen Kollegen. Das Verhalten der Männer und Ungereimtheiten bei ihrer Ausstattung ließen sie misstrauisch werden. Geistesgegenwärtig forderte sie die Männer auf, sich mit ihren Dienstausweisen zu legitimieren. Als diese der Aufforderung nicht nachkommen konnten, flog der Schwindel endgültig auf.
Die Beamtin gab sich daraufhin als Polizistin zu erkennen und alarmierte umgehend ihre Kollegen der Polizeistation Seligenstadt. Mehrere Streifenwagen eilten zum Ort des Geschehens und nahmen die beiden Hochstapler widerstandslos fest.
Bei der Durchsuchung des Opel Astra machten die Beamten eine brisante Entdeckung: Im Fahrzeug befanden sich neben typischer Polizeiausrüstung wie Schutzwesten auch eine Schreckschusswaffe samt Munition und ein Messer. Die Gegenstände wurden sichergestellt. Im Fond des Wagens saß zudem eine 21-jährige Frau, die nach ersten Erkenntnissen aber nichts mit der Tat zu tun haben soll.
Die beiden Männer wurden zur Polizeiwache gebracht und erkennungsdienstlich behandelt. Gegen sie wird nun wegen des Verdachts der Amtsanmaßung und des Verstoßes gegen das Waffengesetz ermittelt. Die Hintergründe ihrer Tat und die Herkunft der sichergestellten Ausrüstungsgegenstände sind nun Gegenstand der polizeilichen Ermittlungen.